Hogland - vergessene Insel in der Ostsee
Hogland, Hochland, oder auf Finnisch Suursaari, ist eine heute nahezu vergessene Insel weit im Innern des Finnischen Meerbusens, elf Kilometer lang, an ihrer breitesten Stelle drei und an ihrer schmalsten anderthalb Kilometer breit. Am aufsehenerregendsten ist ihre Höhe: Ein kleiner Junge, der vor der finnischen Küste angelte, nannte sie „einen Wal mit drei Buckeln“. Die Buckel ragen allesamt mehr als 100 Meter über den Meeresspiegel, einer von ihnen ganze 176 Meter hoch. Die Landschaft unterscheidet sich stark von jener anderer Ostseeinseln.
Eine sehr frühe Schilderung Hoglands stammt von Adam Olearius, Sekretär einer Gesandtschaft des Herzogs von Schleswig-Holstein zum Großfürsten von Moskau im Jahr 1635. Die Delegation schifft am 27. Oktober in Travemünde ein, recht spät im Jahr für eine Schiffsreise über die Ostsee. Zwei Wochen später, nachdem man Bornholm, Öland, Kalmar und Gotland hinter sich gelassen hat, verlassen die Männer am 8. November Reval. Doch auf hoher See verschlechtert sich das Wetter dramatisch, und es erhebt sich „ein so erschrecklicher und unerhörter Sturm gleich einem Erdbeben, als wann er Himmel, Erd und See über einen Haufen stürzen wollte (…) um drei Uhr Nachmittage stieg der eine Bootsmann auf die Fockwand, sich nach Land umzusehen, und als er die Insel [ersahe, rief er]: Gott lob ich sehe Hochland …“1 Am Abend gelingt es, im Flachwasser nahe der Insel zu ankern. Den Folgetag gehen die Gesandten an Land, „die Gelegenheit der Insel zu besehen und sich zu erlustieren“2. Nachdem sie Gott für ihre Errettung gedankt und gebetet haben, entspinnt sich eine Diskussion darüber, ob man nach Narva weiterreisen oder nach Reval zurückkehren sollte. Bevor eine Entscheidung fällt, kommt der Schiffer hinzu und verkündet, dass Ostwind wehe, das Schiff daher auf die Felsen geworfen zu werden drohe und so schnell wie möglich zurück nach Reval in See stechen sollte.
Doch sobald sich die Gesandtschaft wieder an Bord befand und der Anker gelichtet war, wurde der Wind so stark, dass man den beabsichtigten Kurs unmöglich einschlagen konnte. Es blieb bloß noch Zeit, das Beiboot zu Wasser zu lassen und die Gesandten erneut an Land zu bringen, bevor das Schiff gegen die Felsen geschmettert wurde, leck schlug und sank. Glücklicherweise ereignete sich der Schiffbruch so nahe bei der Küste, dass alle Männer gerettet wurden, sowie ein Gutteil der Waren und sieben Pferde, von denen zwei jedoch am zweiten Tag starben. Nun folgten neun Tage, in denen die Männer gezwungen waren, in Fischerhütten auf Hogland zu leben. Der aufmerksame Olearius wurde somit zum ersten Menschen, der die Insel beschrieb. „Hochland hat den Namen daher, weil es eine hoch erhobene Insel, als ein hohes Land anzusehen ist (…) fast lauter Felsen mit Tannen und Busch bewachsen. Es war voller Hasen, so gleich allen lieffländischen zur Winterszeit schneeweiß vom Felle …“3 Olearius nennt auch die Fischer „Lieffländer“ und merkt an, dass sie „noch ihre alte Muttersprache“4 behalten. Offenbar sind seine Erfahrungen mit Menschen aus Estland und Lettland („Livland“ oder auch „Liefland“) der Grund für diese Bemerkung. Nach dem Schiffbruch kann vieles geborgen werden, auch wenn eine wertvolle Uhr (wohl als Geschenk an Moskau gedacht) zu Bruch geht, als ein paar Pferde sich loszureißen versuchen. Eine große Sorge der Männer besteht darin, wie sie alle ernährt werden sollen, vor allem, falls sie länger auf der Insel bleiben müssen. Sie haben nur noch wenig Brot, also müssen sie es „sparsamlich gebrauchen. Das zerschmolzene Zwieback, welches sich nicht wollte wieder dörren lassen, ward mit Kümmel gekochet und anstatt des Brots mit Löffeln gegessen: kam etlichen der unserigen gar sauer vor. Einmal bekamen wir eine große Menge kleine Fische Elritzen, die wir in einen [sic] aus dem Berge laufenden Bächlein […] fingen, mit denselben konnten wir auf 2 Mahl alle Völker speisen.“5 Olearius fürchtet, dass sie alle gezwungen sein könnten, „die Borken und Rinden von den Tannenbäumen“6 zu essen, wie es „vor wenig Jahren auch etliche, durch Ungewitter dahin verschlagene und Schiffbruch erlittene Leute und Bauern, des Hungers sich zu erwehren“7, tun mussten. Am 17. November bessert sich das Wetter, und die Gesandten besteigen zusammen mit einigen Begleitern (insgesamt zehn Personen) zwei Fischerboote. Doch selbst jetzt müssen sie die Nacht auf einer nahe gelegenen Insel verbringen (in zwei leeren, verfallenen Hütten, wie Olearius vermerkt). Inzwischen sind ihre Brotvorräte so gut wie aufgebraucht, also essen sie am Lagerfeuer von einem Stück „Parmasan Käse“, das ihnen geblieben ist. Mit großer Mühe überreden sie die Fischer, sie nach Süden zu rudern. Die Männer willigen erst in diesen Sklavendienst ein, als ihnen „eine Flasche von drei Kannen Brandtwein“8 versprochen wird.
Die übrige Gesandtschaft folgte ihnen am 24. November „mit Pferden und Gütern“9, nachdem sie auf zwei anderen Schiffen übersetzen konnte, die ebenfalls durch einen Sturm nach Hogland verschlagen worden waren. Gemeinsam machten sie sich auf zum Dorf Kunda, östlich von Reval, wo sie drei Wochen blieben, um „wegen des ausgestandenen Ungemachs zur See“10 wieder zu Kräften zu kommen.
Welche Schlussfolgerungen können wir über Hogland anhand von Olearius’ Beschreibung ziehen? Die Insel ist Schiffern, Seefahrern und Fischern keineswegs unbekannt. Auf mittelalterlichen Karten wird das Meer rund um Hogland sogar als Mare Hochlandiae bezeichnet. Olearius schreibt ausschließlich von Fischern, doch wir wissen, dass bereits im Jahr 1547 dreizehn Gehöfte Steuern an die Gemeinde Wiborg zahlten, zu der die Insel gehörte. Die Steuern wurden in Ostseehering beglichen, dem Haupterzeugnis Hoglands. Die Insel gehörte damals zum Königreich Schweden, und so blieb es bis 1721, als sie nach mehreren Jahren des Krieges zwischen Zar Peter und Karl XII. von Schweden an Russland fiel. Im Jahr 1811 wurde sie dann allerdings Teil des Großfürstentums Finnland, da geschickte finnische Diplomaten Zar Alexander dazu überreden konnten, die Provinz Wiborg (die Karelische Landenge) an Finnland zurückzugeben.
Offenbar hat sich das Leben auf Hogland über mehrere Jahrhunderte kaum verändert. Die Fischerei war die wichtigste Existenzgrundlage, und der gefangene Hering wurde in der Regel südlich nach Estland gebracht, nach Toolse (Tolsburg) und Kunda, wo man ihn gegen Kleidung, Salz, Kartoffeln und Saatgut eintauschte. Wie auf anderen abgelegenen Inseln auch wurde bisweilen Seeräuberei betrieben, und alles, was nach Schiffbrüchen „an Land geschwemmt“ wurde, sammelten die Dorfbewohner ein, die sogar die Strände unter sich aufgeteilt hatten. Im 19. Jahrhundert entdeckten Besucher Objekte aus Ebenholz und Mahagoni in den Häusern, obwohl der Wald auf Hogland fast nur aus Kiefern, Fichten und Birken bestand. Im Spätwinter gingen Dorfbewohner und Jäger auf dem Eis auf Robbenjagd, und zu diesem Zweck wurde eigens ein Jagdhund gezüchtet, ein zotteliger „Hochländer“. Die Rasse überlebte den Krieg allerdings nicht; vor der sowjetischen Bombardierung am 30. November 1939 wurden die Inselbewohner eilig evakuiert.
Im 18. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Insel an (damals gab es einen allgemeinen Bevölkerungszuwachs im finnischen Schärenmeer), und zwei Dörfer entstanden: Suurkylä und Kiiskinkylä, fünf Kilometer voneinander entfernt. Im Jahr 1768 errichtete man eine kleine Kirche, doch die Insel gehörte weiterhin zur Gemeinde und Pfarrei Wiborg. Im Jahr 1841 erhielten Hogland/Suursaari und die kleinere Insel Tytärsaari dann aber ihre eigenen Pfarreien. Außerdem wurden ein Ortspolizeiposten und Grundschulen eingerichtet. Das Auskommen der Insel beruhte immer noch auf der Fischerei, und in Mangeljahren gingen die Männer für Wochen und Monate fort, um sich in Estland als Schiffsbauer oder Schreiner zu verdingen.
So hätte es noch lange weitergehen können, doch dann geschah etwas Unerwartetes. Die Insel wurde von Künstlern entdeckt! Die Landschaft Hoglands ist für Finnland einzigartig, mit ihren hohen, felsigen Bergen Lounatkorkia (176 Meter ü. d. M.), Haukkavuori (142 Meter) und Pohjoiskorkia (106 Meter), kleinen Seen im Inselinneren, schmalen, steilwandigen Tälern und interessanten Gesteinsformationen, die schon früh durch Eis und Wasser geschaffen wurden, etwa Grotten und Ansammlungen runder Steine, die sogenannten Teufelsfelder (Pirunpelto). Diese abgerundeten Brocken wurden im 19. Jahrhundert sogar als Kopfsteinpflastersteine nach Sankt Petersburg und Reval verkauft. Doch um in die Welt der Künstler einzugehen, brauchte es mehr als eine spektakuläre Landschaft. Erstens: Die Maler Europas hatten ihre Ateliers verlassen und fingen an, im Freien (en plein air) zu malen. Man entdeckte die Bedeutung natürlichen Lichts, und auf einer Insel, die von jeder Menge Wasser umgeben ist, erhält das Licht eine besondere, spiegelnde Qualität. Zweitens: Hogland wurde Teil der skandinavischen Nationalromantik; die Nation Finnland sollte aus Bildern erstehen – ansprechenden Landschaften, kräftigen Bauersleuten bei der Feldarbeit, braun gebrannten Fischern mit glitzernden Netzen. Eine Malerin, Victoria Åberg, schrieb in einem Brief aus Hogland (vom 21. August 1860): „Die Menschen hier sind robust, stark und klug, da sie schon immer mit den Elementen zu kämpfen hatten.“ Viele finnische Künstler jener Zeit hatten in Düsseldorf studiert, wo die Landschaftsmalerei entscheidend weiterentwickelt wurde, und als sie nach Finnland zurückkehrten, suchten sie nach fesselnden Motiven. Der Maler Thorsten Waenerberg kam ab etwa 1870 jedes Jahr auf die Insel und gewann für sein Gemälde „Berge auf Hogland“ 1894 den Staatspreis. Bald darauf wurde er Direktor des Ateneum, Kunstschule und Museum in Helsinki.
Zugleich mit dem künstlerischen Interesse an Hogland geschah noch etwas anderes. 1896 besuchte August Ramsay, ein Pionier des Tourismus, die Insel. Er hatte im Jahr 1887 die Tourismusgesellschaft Finnlands (Suomen Matkailijayhdistys) mitgegründet. Die Finnen sollten ihr eigenes Land besser kennenlernen und an schöne Orte reisen, und was hätte verlockender sein können als das eindrucksvolle Hogland? Ramsay wurde schon bald vom Insellehrer Emil Elenius darin unterstützt, die Schönheit Hoglands bekannter zu machen. Elenius war praktisch veranlagt und begann, für die Touristen „ein Unterkommen“ zu organisieren. Er überredete die Dorfbewohner, Zimmer zu vermieten und setzte sich für die Eröffnung von Speiselokalen ein. Außerdem veröffentlichte er ausführlich in finnischen Zeitungen. Nach kurzer Zeit half ihm auch der Anwalt Eino Havas beim Anpreisen der Insel. Havas gab 1920 einen Hogland-Führer heraus, von dem 1927 eine zweite, erweiterte Auflage erschien.
Inzwischen hatte sich einiges getan: Seit 1914 gab es zweimal wöchentlich eine Bootsverbindung vom finnischen Kotka auf die Insel, und ab 1918 kam ein Postschiff nicht nur regelmäßig nach Hogland, sondern auch zu anderen kleinen Inseln der Umgebung. Mittlerweile lebten achthundert bis neunhundert Menschen auf Hogland, um für die steigende Zahl an Besuchern zu sorgen, und bald wurde auch die nahe gelegene Insel Tytärsaari (mit 550 Einwohnern) in das Tourismusnetzwerk aufgenommen. Da die Dorfbewohner weiterhin der Fischerei nachgingen, baute die finnische Tourismusgesellschaft ein „Maja“, ein Gasthaus, das 1920 fertiggestellt wurde. Hier konnte man essen, Konzerte besuchen und Abendunterhaltung finden. Verkaufsstände und kleine Pavillons schossen aus dem Boden, die Kaffee, Erfrischungen und Gebäck anboten. Und im Jahr 1923 errichtete eine sehr engagierte Frau, Eva Lilius, auf einem Kap (Kappelniemi) nahe des Hauptorts der Insel ein Tanzcafé namens „Kasino“. Gastorchester spielten Jazz und Swing und verliehen Hogland ein kontinentales Flair.
Die eifrigsten Besucher waren und blieben jedoch die Künstler. Man könnte gar von einer Künstlerkolonie sprechen, in der die Maler nicht nur malten und zeichneten, sondern auch die neuesten Kunstströmungen diskutierten. Ein Dorfjunge, Juhana Mattila, entdeckte dank der Maler die Welt der Kunst für sich und wurde schließlich selbst Künstler. Mattila war es auch, der 1940 in Helsinki eine „Gedenkausstellung“ mit Hogland-Bildern organisierte, nachdem die Insel von sowjetischen Streitkräften besetzt worden war.
Bis in die 1920er-Jahre hatte sich die Pleinairmalerei erheblich gewandelt. Der Naturalismus der Düsseldorfer Schule war passé und von Expressionismus und Pointillismus abgelöst worden. Ein völlig neues Bild Hoglands liefert zu dieser Zeit Magnus Enckell, der dort von 1901 bis 1912 seine Sommer verbrachte. Nun explodieren die Leinwände geradezu von Farben – die Verehrung der Sonne, nackte Körper und glitzerndes Wasser werden die vorherrschenden Motive. Enckells Gemälde sowie die seines Freundes Verner Thomé vermitteln eine Atmosphäre von fröhlicher Lebendigkeit, Freizeit und Muße. Für die jährliche Kunstausstellung in Paris werden 1912 vierzehn Gemälde von Finnland nach Frankreich geschickt, und sechs davon waren auf Hogland entstanden. Das Wüten des Weltkriegs, Revolution und Finnischer Bürgerkrieg hatten nur wenig Auswirkungen auf die Insel. Noch 1916 fanden 200 Besucher den Weg nach Hogland, gefolgt von 400 im Jahr 1917. Die Insel scheint so etwas wie ein gesegneter, sicherer Hafen gewesen zu sein. Doch die wahre Blütezeit Hoglands liegt in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, als Künstler und Schriftsteller regelrecht auf die Insel pilgerten. Ein Kunsthistoriker führt um die 100 finnische Künstler auf, die dort malten, darunter auch eine spätere Berühmtheit wie Eliel Saarinen. Der Schriftsteller Olavi Paavolainen nannte die Insel gar ein „hyperboreisches Tahiti“.
Im Jahr 1919 wurde in Finnland ein Gesetz verabschiedet, das alkoholische Getränke verbot (es galt bis 1932) und einen gewissen Einfluss auf die Insel hatte, da sie mitten im Finnischen Meerbusen auf halbem Weg nach Estland lag, wo es ein solches Gesetz nicht gab. Der Austausch zwischen Esten und Finnen über Hogland war von jeher Teil der baltischen Beziehungen gewesen. Eine kulturelle Verbindung war etwa durch den estnischen Schriftsteller Friedebert Tuglas geknüpft worden, der 1911 nach Hogland kam. Er war im Jahr 1905 von der zaristischen Polizei inhaftiert und wegen seiner Schriften beständig verfolgt worden. Auf Hogland lernte er eine finnische Familie kennen und konnte später für mehrere Jahre in deren Haus in Helsinki unterkommen. Er reiste sogar mit dem Pass eines der Familienmitglieder inkognito durch Europa. Man könnte sagen, dass Hogland ein offener Ort war, nicht nur für die Ostseewinde, die aus allen Richtungen hereinwehten und an den felsigen Inselküsten immer wieder für Schiffbrüche sorgten, sondern auch als Treffpunkt für Künstler, Musiker, Schriftsteller und alle anderen, die Naturschönheit, sonnige Strände und gute Gesellschaft suchten. All das fand 1939 ein brutales Ende, als die Insel von sowjetischen Bombern angegriffen wurde und russische Streitkräfte einfielen. Nach 1941 war sie abwechselnd in der Hand von Russen, Finnen, dann wieder Russen. Ab März 1942 besetzten die Finnen sie erneut. Im Waffenstillstand zwischen der Sowjetunion und Finnland im September 1944 forderten die Sowjets, dass man Hogland den Gebieten zuschlage, die an Russland abgetreten werden sollten. Und den Finnen wurde aufgetragen, eine von Berlin befohlene deutsche Invasion der Insel zu verhindern. Als der Einfall der Deutschen am 15. September 1944 begann, empfing man die Truppen mit erbittertem Beschuss von der Küste. Schiffe sanken, Männer fielen auf beiden Seiten, und es endete damit, dass über 1.000 Deutsche in Gefangenschaft gerieten und letztlich nach Sibirien gebracht wurden. Der finnische Lapplandkrieg (deutsche Soldaten, die nördlich nach Norwegen getrieben wurden) nahm seinen Anfang im Grunde auf Hogland.
Seit 1944 ist Hogland sowjetisches Staatsgebiet (offiziell seit 1947) und wurde im Jahr 1991 in russisches Gebiet umgewandelt. Man schottete die Insel von Anfang an ab, nutzte sie als Militärgelände, und für die Außenwelt bestanden die einzigen Lebenszeichen in den Streiflichtern der Leuchttürme. Kurzzeitig „öffnete“ sich die Insel am Ende der 1990er-Jahre noch einmal für Besucher. Die meisten davon waren Finnen mit hogländischen Vorfahren, von denen noch Erinnerungen an die Insel wie Bilder oder Fotos existierten. Zur Verblüffung der Inselgäste waren all die gesunkenen Schiffe, Boote und das Kriegsgerät der deutschen Landung vom September 1944 noch nicht aus dem Hafen des Dorfs Suurkylä entfernt worden. Von den Dörfern selbst war nichts mehr übrig, und das im Jahr 1937 aus Ziegeln neu errichtete Casino-Restaurant war eine Ruine. Auch die sowjetischen Kasernen befanden sich in erbärmlichem Zustand. Der wunderschöne Sommerurlaubsort Hogland war zur Ödnis geworden.
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
1. Adam Olearius: Außführliche Beschreibung Der Kundbaren Reyse Nach Muscow und Persien: So durch gelegenheit einer Holsteinischen Gesandschafft von Gottorff auß an Michael Fedorowitz den grossen Zaar in Muscow / und Schach Sefi König in Persien geschehen – Jetzo zum dritten und letzten mahl correct heraus gegeben. Online-Ausgabe der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek (Herzog August Bibliothek), Schleßwig: Holwein, 1663
2. Eino Havas: Suursaari ja Kymenlaakso. Matkailijaopas. Helsinki: Otava 1927 (Otava).
3. Paratiisisaari. Menetetty Suursaari taiteilijoiden kuvaamana. Etelä-Karjalan taidemuseo 25.05.–01.09.2002. ISBN 951-785-062-X (© South Karelian Art museum and photographers).
4. Kauko Röykä & Juha Metso: Suursaari. Helsinki: Like 2016. ISBN 978-952-01-1389-6.